Kurzmeldungen aus der Stadt Leipzig

Neues zur Fauna und Flora in Lützschenas Auwald
Sanierung des Schlossparkes Lützschena wird fortgesetzt,
Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg pflanzte den ersten Baum. Harmonisch in die Elster-Luppe-Aue eingebettet, zählt der bereits Anfang des 19. Jahrhunderts von Maximilian Speck von Sternburg angelegte Schlosspark Lützschena schon seit langem zu den beliebtesten Ausflugszielen der Leipziger. Nach 1945 verfiel und verwilderte der ursprünglich nach englischen Vorbildern gestaltete Landschaftspark zusehends. Er wurde im Zuge der Bodenreform parzelliert und zur Nutzholzgewinnung freigegeben. Zahlreiche Kunstwerke fielen dem Vandalismus zum Opfer.
Ab 1998 erwarb Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg die nun denkmalgeschützte Anlage, um sie vor weiterem Verfall zu schützen und der Öffentlichkeit zu erhalten. Mit seiner Hilfe und mit Unterstützung der Stadt Leipzig werden nun Teile des Parkes entsprechend seiner denkmalpflegerischen Konzeption schrittweise saniert.
Nachdem in einem ersten Schritt bereits umfangreiche Auslichtungsarbeiten (u,a, Beseitigung von nicht auentypischem Bewuchs) vorgenommen wurden, war es nun möglich, den ersten Baum - eine fünf Meter hohe Steineiche - an seinem historischen Standort zu pflanzen. Das geschah am 22. April.

Leipziger Auwaldpflanze 2002: Die Schliche
Schon zum 8. Mai beging die Stadt Leipzig einen Tag des Auwaldes. Traditionsgemäß erfolgte zu diesem Anlass die Würdigung einer Tierart oder einer Pflanze, die in diesem artenreichen Landschaftsschutzgebiet beheimatet ist. Die diesjährige Auwaldpflanze ist die Schlehe.
Vor allem an den Rändern des Auwaldes ist die Schlehe nicht zu übersehen. Sie wächst dort dicht und dornig, in bis zu mehreren Metern tiefen Gehölzstreifen. Ihre Struktur macht sie für den Auwald so wertvoll. Denn das Dickicht am Rand erfüllt die Funktion eines Schutzwalls. der schädi-gende Einflüsse abbremst. Die Schlehenbüsche bilden eine natürliche Pufferzone, die einen ausgeglichenen Temperatur- und Feuchtehaushalt fördern. Die günstigen Auswirkungen auf das Klima der näheren Umgebung können bis zum Vielfachen der Heckenhöhe reichen. Ein Schlehenstrauch kann bis zu drei Meter hoch werden.

Aktion ‚FIedermaus - komm in's Haus!"

Seminar in der Auwaldstation zum Schutz der nützlichen Tiere.
Die heimischen Vertreter der 22 in Mitteleuropa nachgewiesenen Arten von Fledermäusen sind durchweg äußerst nützliche und daher überall zu schonende Tiere, Es sind echte Insektenfresser. Sie sind mit ihrem einzigartigen Flugapparat, den spitzen Zähnen und ihrem phantastischen Hörvermögen mittels Echopeilung mit Hilfe schneller Tonfolgen im Ultraschallbereich, ausschließlich nachtaktiv. Für den Tag und den Winterschlaf brauchen sie jedoch jeweils geeignete Unterschlupfmöglichkeiten in Baumhöhlen, Stollen, Gemäuern oder auf Dachböden. Gerade der Entzug geeigneter Schlupfwinkel durch moderne Bauweisen, Abbruch alter Gebäude und Fällen höhlenreicher Bäume, das Verschließen von Höhlenein

gängen. Kellern und Dachböden, sicher aber auch die Beseitigung ehemals insektenreicher Biotope und nicht zuletzt der Einsatz von Bioziden haben zu einem Rückgang der Fledermäuse regional um über 90 Prozent und stellenweise zum völligen Verschwinden einzelner Arten geführt.
Um neue Chancen für eine artgerechte Unterkunft für Fledermäuse zu finden, berieten am 27. April in einem Seminar in der Auwaldstation von Lützschena, Fachleute, wie sich solche Unterkünfte für Fledermäuse nachträglich schaffen und anbringen lassen. Das Ziel des Seminars und der Aktion, die fachlich vom Sächsischen Landesinstitut für Umwelt und Natur Dresden gemeinsam mit der Auwaldstation organisiert und bestritten wurden, war es, für interessierte Bürger Hinweise und Vorschläge zu erarbeiten, wie sie sich wirksam an der Aktion „Fledermaus - komm in's Haus" beteiligen können. Die Ergebnisse der Tagung werden in der Presse bekannt gemacht. Im Rahmen des Seminars ehrte die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt die Leipzig-Lützschenaer Auwaldstation für beispielgebende Leistungen für den Schutz von Fledermäusen mit einer Plakette. Mit Hilfe des Bauhofes Lützschena-Stahmeln hat die Auwaldstation zwei mustergültige Fledermaus-Unterkünfte gebaut und montiert.
Ende Mai 2002 findet in der Auwaldstation das nächste Spezialseminar statt, diesmal zum Thema Vogelberingung.

Fußball-WM 2006 —Leipzig ist dabei
Die Entscheidung ist gefallen. Das OrganisationsKomitee für die Fußball-Weltmeisterschaft und der Weltverband der FIFA gaben die Spielorte für das Turnier in Deutschland 2006 bekannt. Leipzig wird einer der zwölf Austragungsorte für die Fußball-WM sein.
Außerdem wird die Endauslosung der WM auf dem Gelände der Neuen Messe in Leipzig stattfinden.
„Leipzig als einziger ‚echter' Spielort im Osten Deutschlands, verwirklicht Anspruch und Idee der nationalen Gastgeberschaft. Wir werden gute Gastgeber sein und die typisch Leipziger Eigenschaften unter Beweis stellen; Gastfreundschaft, Begeisterung, Organisationstalent, Offenheit und Ehrgeiz", so Oberbürgermeister Tiefensee in einer ersten Stellungnahme zu dem für die Messestadt bedeutsamen Ereignis.

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