Hohe Ehrung für beispielgebendes Engagement

 

Foto: Presse und Informationsamt der Bundesregierung Sebastian Bolesch

Bildunterschrift : Christian Wulff, Hubertus von Erffa,  Margitta Ziegler, Bernhard von der Planitz,

Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg (v.li.n.re.)

 

 

In einem feierlichen Auszeichnungsakt verlieh  am 6. September 2010 unser Bundespräsident, Christian Wulff, an Persönlichkeiten aus den neuen Bundesländern  den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um unsere Gemeinschaft vergeben kann.

 

Unter den Ausgezeichneten  befand sich auch Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg, dem wir ganz herzlich zu dieser besonderen Würdigung seines vielfältigen Engagements gratulieren.

 

Die Begründung zu der Auszeichnung lautete:
„Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg ist es zu verdanken, dass die bedeutende Kunstsammlung des Ritters Maximilian von Speck, Freiherr von Sternburg mit über 200 Gemälden, etwa 700 Grafiken und Zeichnungen sowie einer wertvollen Kunstbibliothek nach ihrer Restitution im Museum der bildenden Künste in Leipzig erhalten werden konnte. Unter schwierigsten Bedingungen setzte er damit den Wunsch seines Vorfahren um und konnte als Präsident der „Maximilian Speck von Sternburg Stiftung“ der Stadt Leipzig ein Stück kultureller Identität bewahren, indem er verhinderte, dass die Sammlung auf dem Kunstmarkt verkauft wurde. In zahlreichen Gremien fördert er Kunst und Kultur. Besonders am Herzen liegt ihm die „Initiative Bärenherz Leipzig e.V.“, die auch dank seiner Unterstützung das erste stationäre Kinderhospiz Sachsens eröffnen konnte.“

 

Außerdem  wurden auch die bleibenden Verdienste des Freiherrn Speck von Sternburg durch seine Beratung und vielseitigen Förderung einer grundlegend neuen Kommunalpolitik in Lützschena nach der  friedlichen Revolution, etwa  durch die Herbeiführung und Entwicklung der Partnerschaft mit der Gemeinde Hurlach in Bayern, und die beispielgebende Bewahrung des Erbes seiner Ahnen, besonders durch den Rückkauf und die Rekonstruktion des Schlossparkes, gewürdigt.

 

 

Die Ordensträgerinnen und Ordensträger zeichnet der Wille aus, die eigene Freiheit zu nutzen, dem Gemeinwohl zu dienen und Verantwortung zu übernehmen.

Bundespräsident Christian Wulff

 

 

Drei Fragen an den Ordensträger

Der Auen-Kurier bat Freiherr Speck von Sternburg um die Beantwortung von drei Fragen zu seiner hohen Auszeichnung.

 

Auen-Kurier: Lieber Freiherr Speck von Sternburg, welche Gedanken und Gefühle bewegten Sie angesichts der verdienten hohen Auszeichnung für Ihr Engagement in der neuen Bundesländern?

Freiherr Speck von Sternburg: Es wäre sicher vermessen zu behaupten, dass ich mich nicht über diese hohe Auszeichnung aus der Hand des Bundespräsidenten gefreut hätte. Gedanken „warum ich“ und nicht viele andere Bürger, die sich ehrenamtlich für Volk und Staat verdient gemacht haben, sind dabei.

Seit nunmehr fast zwanzig Jahren, beim Neubeginn einer staatlichen Ordnung in Sachsen, somit auch in Lützschena und Leipzig, mithelfen zu dürfen, hat mich mit Freude begleitet. Menschen, die in Ost und West getrennt unter anderen politischen Voraussetzungen groß geworden sind, zur Seite zu stehen, ohne westliche Besserwisserei, war mir wichtig.

Dabei denke ich besonders an Lützschena, den Ort meiner Vorfahren, wo ich Anfang der 1990er Jahre, zunächst verständlicherweise skeptisch, dann jedoch willkommen empfangen wurde. Mit Hilfe einer ähnlich strukturierten Gemeinde in Bayern, konnte ich beim Aufbau einer kommunalen Verwaltung im damals noch nicht eingemeindeten Lützschena ebenso mithelfen, wie bei den kirchlichen Aufgaben unseres Pfarrers.

Hinzu kommt die Verpflichtung mit einem Familienerbe sorgfältig und verantwortlich umzugehen, Unsere Kunstsammlung in 5. Generation, die alle Kriegswirren und die DDR-Zeit gut überstanden hat, für die Öffentlichkeit im Rahmen einer Stiftung dauerhaft dem Leipziger Museum der bildenden Künste zu treuen Händen zu übergeben, macht mich zufrieden und glücklich. Die erfolgreichen Verhandlungen mit dem Freistaat Sachsen, der Stadt Leipzig und meinen Familienmitgliedern ermöglichte es, dem Wunsch meines Ur-Ur-Großvaters Maximilian zu entsprechen, die Kunstsammlung zusammenzuhalten. Sein Credo: „Kunst gehört der Öffentlichkeit, zur Kultur eines Landes, zur Freude der Bürger und Bürgerinnen.“

 

AK: Wie empfanden Sie die Begegnung mit unserem Bundespräsidenten Christian Wulff und Ablauf und Atmosphäre des Auszeichnungsaktes?

Freiherr: Die Ehre im Schloss Bellevue in Berlin vom Bundespräsidenten empfangen zu werden, bewegte mich schon. Sehr freute ich mich, dass mir gestattet wurde, unsere Ortsvorsteherin Margitta Ziegler und Hubertus von Erffa als Vorsitzender der „Bärenherzstiftung in Leipzig e.V.“ mit einladen zu dürfen. Nach der Ordensverleihung wurden wir vom Bundespräsidenten zu einem Empfang eingeladen, wo wir „3 Lützschenaer“ Gelegenheit hatten, mit Herrn Wulff zu sprechen.

 

AK: Welche Vorhaben und Pläne haben Sie noch in der Zukunft?

Freiherr: Wenn man gesund und zufrieden das 75. Lebensjahr erreicht hat, darf man dankbar sein. Sie fragen mich nach meinen Zukunftsplänen? Wenn es der liebe Gott noch ein paar Jahre zulässt, wird sich in meinem heutigen Tun und Handeln in Lützschena und Leipzig wenig ändern. Vor allem will ich den Menschen zur Seite zu stehen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Mit ein wenig Stolz führe ich meine Freunde und Gäste aus der ganzen Welt durch Lützschena, Schloss und Park, genau so wie durch die Kunstsammlungen meiner Familie im Museum der bildenden Künste und dem Grassi Museum.

 

AK: Wir danken Ihnen für die Beantwortung unserer Fragen.

 

Glückwunsch aus Hurlach

Vom 1. Bürgermeister der Partnergemeinde erreichte uns ein Glückwunschschreiben anlässlich der Ehrung des Freiherrn.