Da die Chronik von 1862 für die Monate Oktober und November keinen Eintrag enthält fügen wir an dieser Stelle den Eintrag vom November 1842 ein:

Noch ist die Witterung leidlich geblieben u. das Vieh (auch das meinige mit dem Quasnitzer gegen Revers [Revers, lat.-deutsch, Verwahrungsschein, schriftliche Versicherung, daß eine gewisse Handlung die Rechte eines andern nicht beeinträchtigen soll, namentlich, daß aus einer Begünstigung (z.B. bei Wegen, Benutzung von Brunnen etc.) kein Rechtsanspruch erhoben werde. d.Ü.]) hat noch in die Aue täglich getrieben werden können.
Gegen jüngst im Pfarrholze verübten, entdeckten u. mir angezeigten Diebstahl habe ich dießmal die schuldigen Schulkinder und Frauen selbst resp. bestraft und verwarnt.
5. Nov. bereits fiel der erste anhaltende Schnee (2 ½ ° Frost), nachdem schon ein Paar Tage zuvor einzelne Flocken erschienen waren. So konnte auch die nöthige Viehweide in der Aue für unsere, dießmal so kümmerlich bedachten Thiere lange benutzt werden!
22. Nov. Dieser Schnee blieb bei mehrern Grad Kälte bis zum 11. Nov. liegen, daher wir die Rückmarsdorfer Kirmes am 7. Nov. auf gefrornem Wegen besuchen und einige Stunden bei P. Maschners vergnügt hinbringen konnten.
Vom 12. bis 16. Nov. gab es gelinde, mehr feuchttrübe Tage, zur Hänicher Kirmes, 14/11., war Wind u. Sonne bis 6° W., mit dem 18. Nov. kam neuer Schnee, der bald wieder zerschmolz; u. am 20. sq. [sq., Abkürzung für sequens = der Folgende d.Ü.] (Lützschenaer Kirmes, hoffentlich zum letzten Male in dieser letzten Woche vor’m 1n. Advent), schneite es wieder, den 22/11. m. 4° Kälte, u. der Schnee blieb liegen.
Das Kirmesfest vereinigte auf meiner Pfarre wieder nach Gewohnheit, der großen u. kleinen fröhlichen Gäste viele. Von den 3 schweren Patienten, die ich hier seit 14 Tagen täglich besucht, starb endlich die 82 1/2 jährige Jgfr. Marie Haupt, eine geboren. Lützschenerin, nach langem Todeskampfe.