Maggi-Geruch im Unterholz

Von den Mitarbeitern des Bauhofs Lützschena-Stahmeln wurde oft berichtet, dass sich in den letzten Jahren des Öfteren die Schwarzkittel auch im direkt im Schlosspark aufhielten und des Nächtens die Parkwiesen umpflügten.
Auf der Suche nach Nahrung machen die Sauen kein Unterschied zwischen feuchtem Waldboden und angelegtem Erholungsgrün. Sehr zum Leidwesen der Parkpfleger.
Doch seit dem letzten Winter 2011/12 gab es keine Anzeichen mehr für das nächtliche Treiben der grunzenden Auwaldbewohner. Vermutlich wurden diese aufgrund des letztjährig intensiv betriebenen Baus des Luppedamms in andere Teile des Naturschutzgebiets Burgaue vergrämt.
Nun, seit wenigen Wochen gibt es erneute Anzeichen und gar Fotos der Wildtierkamera. Durch Pflegearbeiten im angrenzenden „Polenz“ haben sich die Schwarzkittel abermals in den Schlosspark Lützschena zurückgezogen und wühlen im Boden entlang der Parkwege. Es handelt sich dabei um eine 6 Frischlinge führende Bache sowie einen stattlichen Keiler (Fotos auch unter www.facebook.de/auwaldstation).Größere Schäden sind bislang nicht entstanden und auch sonst sollte man keine Panik gegenüber dem im Dickicht liegenden Borstenvieh verbreiten. Hundehalter, die ihrem Vierbeiner gern die Freiheit der Natur ohne Leine näher bringen, sollten sich dies hingegen nochmals überlegen. Nicht nur aufgrund des Schutzgebietsstatus der Burgaue. Denn auch ein überdurchschnittlich kräftiger Rüde dürfte gegen einen Keiler von 150 kg Lebendgewicht als Verlierer den Ring verlassen und diesem höchstens ein müdes Zucken mit den Hauern entlocken.
Daniel Scholz