Im Archiv gestöbert
In loser Folge hat sich der Heimatverein zur Aufgabe gemacht, die Leser des Auenkuriers mit Berichten über das Entstehen der Ortschronik zu informieren. Hinweise und Ergänzungen nehmen wir gern entgegen, trotz gewissenhafter Recherchen erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Gestöbert im Archiv und recherchiert in anderen Archiven hat unser Mitarbeiter Herr Bär zu der Geschichte von Straßennamen.
Geschichte der Straßennamen in Lützschena und Stahmeln

Teil I: Historie der Straßennamen Lützschena bis 1991
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren in den Dörfern Hänichen, Quasnitz, dem Rittergut Lützschena nur Nummerierungen von Häuser vorhanden.
Damit sich der Suchende zurechtfand gab es am Beginn der Häuserzeile ein blaues Schild, darauf stand „z.B. Lützschena Ortslaufende Nummer“ in schwarzer Schrift. Später als die Straßennamen kamen wurden die Schilder weiß mit schwarzer Schrift.
Das Adressbuch Leipziger Land von 1919 hat die Orte Lützschena, Quasnitz und Hänichen sowie deren Einwohner nach durchnummerierten Häusern erfasst.
Mit Gründung und Bautätigkeit der Gartenstadt in Quasnitz wurden von Anbeginn Straßennamen vergeben. In einem undatierten Werbeprospekt für die Gartenstadt wurden erstmalig Straßennamen nachgewiesen. Da 1909 nachweislich Käufe von Grundstücken erfolgten und Architektenpläne erstellt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass dies der Start von der Vergabe von Straßennamen in dem Ort Quasnitz war. Im Adressbuch Leipziger-Land, Heft 4 von 1919 wurden für die Gartenstadt bereits die Straßennamen veröffentlicht.
Entscheidender Beginn bei der Straßennamenvergabe war dabei der Zusammenschluss von den Dörfern Hänichen und Quasnitz im Jahre 1922.
Das gesondert herausgegebene Adressenverzeichnis von 1926 enthält die Veröffentlichung der Straßennamen unter Lützschena. Es erfolgte keine Unterscheidung zwischen den zwei eigenständigen Gemeinden Quasnitz und Lützschena. Die Aufzählung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Haushaltungsvorstände.
1909: Gemeinde Quasnitz
Gartenstadt
Bahnhofsstraße ( heute Bahnstraße 1-15), Charlottenweg, Friedrich-August-Straße (heute Zum Kalten Born), Jungfernstiege, Paulinengrund, Poetenweg (heute kleiner Poetenweg), Radefelder Weg
Villen-Kolonie
Dorettenring

1922: Mit Zusammenschluss der Dörfer Hänichen und Quasnitz zur Gemeinde Quasnitz
Am 01.02.1922 wurden weitere Straßennamen vergeben:
Am Anger (ehemals von Elsterbrücke bis Höhe der Gaststätte „Grüne Aue“, heute Am Brunnen); Am Brunnen, Elsteraue, Elsterberg, Gartenweg, Freirodaer Weg, Hallesche Straße , Grüner Winkel, Hohle Gasse, Kirchweg (im Volksmund so genannt, heute „An der Hainkirche“), Schrägweg, Windmühlenweg
Umbenannt wurden Friedrich-August-Straße neu in Zum Kalten Born
1926: Gemeinde Lützschena
Am Bauernsteg, Am Bildersaal, Am Russischen Garten, An der Schäferei, Bahnstraße, Im Zipfel, Leipziger Straße, Mühlweg, Schlossweg
Umbenennungen
Mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Quasnitz und Lützschena am 01.10. 1929 wurden die ersten Straßenumbenennungen vorgenommen.
1929 Am Anger neu „Am Brunnen“, Bahnhofstraße neu Bahnstraße 1- 15
In der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 wurden keine Straßen umbenannt. Im Straßenverzeichnis aus dem Jahr 1943 wurden neue Straßennamen eingeführt.
1934: Auf der Siedlung, Quasnitzer Weg, Auenweg
Bereits zwei Jahre vor Gründung der DDR wurden Straßen umbenannt. Im Leipziger Straßenverzeichnis aus dem Jahr 1947 geht hervor
1947: Auf der Siedlung neu „Lyssenkoweg“, Kirchweg neu „Querweg“
Fehlender Wohnungsbau auf dem Lande führte dazu, dass der Bau von Eigenheimen wie es in der DDR hieß, zugelassen wurde. So entstanden Häuser in der Gartenanlage am Windmühlenweg, in der Gemarkung Hänichen. Es wurden neue Straßennamen vergeben.
1975: Maiglöckchenweg, Narzissenweg, Arnikaweg,
1991 wurde auf Antrag der Bürgerschaft die Umbenennung Lyssenkoweg in „Auf der Höhe“ vorgenommen.

Heimatverein Lützschena-Stahmeln
Am Brunnen 4
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