Kirchliche Feiertage-Gedenktage, Aberglaube, Bauernregeln- im Juni

1. Juni Internationaler Kindertag, am 1.6.1950 in der DDR als jährlich zu begehender Feiertag eingeführt, zugleich politischer Tag, der an die Rechte der Kinder erinnert. Der Tag ist ein jährlicher Festtag für Kinder und Familien. Die Kinder werden beschenkt, der Tag ist ein Feiertag mit fröhlichen Spielen, Wanderungen und unterschiedlichen Erlebnissen. Der Tag wird weltweit begangen (Deutschland, USA, China). Neben dem 1.6.wird am 20.9. in den westlichen Ländern der Bundesrepublik Deutschland seit 1994 der Weltkindertag (auf Beschluss der Vereinten Nationen) begangen.
8.Juni 2014 Pfingsten (griech. pentekoste), der 50. Tag nach Ostern, hohes christliches Fest, Herabkunft des Heiligen Geistes auf die in Jerusalem versammelten Apostel, zugleich wird damit an die Gründung der christlichen Kirche erinnert. Pfingsten ist ein geselliges Fest der Bevölkerung, überall sind Frühlingsfeiern. Seit dem 3. Jahrhundert war es in Deutschland aber auch in südlichen Ländern üblich, am Pfingstsonntag das Vieh erstmals nach dem Winter auf die Weide zu schicken. Das Leittier der Viehherden war ein mit Glocke, Blumen und bunten Bändern geschmücktes Rind, meistens ein Ochse, also der Pfingstochse. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Pfingstochse Bestandteil eines nur noch vereinzelt gepflegten Brauchtums in Deutschland.
11. Juni Schafskälte (zwischen 4. und 20.6.), meist um den 11.6. kommt es in Mitteleuropa zu einem neuen Kälteeinbruch von Norden her, durch die einströmende Polarluft kann es zu kaltem Regen, vereinzelt sogar zu Schnee kommen. Die Schäfer haben Angst, dass es für die frisch geschorenen Schafe gefährlich werden könnte.
12. Juni Tag des Lehrers, am 12.6.1946 wurde das Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule verabschiedet. Dieser Tag wurde später zum Lehrertag erklärt, erstmalig am 12.6.1951 in der DDR begangen. Leistung der Lehrerinnen und Lehrer wird offiziell gewürdigt, Bedeutung von Bildung wird in den Blickpunkt gerückt. Bildung ist Voraussetzung für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Am 5.10.1994 wurde von der UNESCO der Welttag des Lehrers ausgerufen und wird seitdem in der BRD (westliche Länder) am 5.10. jährlich begangen.
15. Juni St. Vitus (lat.) oder Veitstag, (Veit bedeutet im Althochdeutschen Wald und Holz). Veit, geboren in Mazara, Sizilien, Sohn eines heidnischen römischen Senators, das Kind Veit wurde von seiner Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus christlich getauft und christlich erzogen. Als Kind soll Veit heilende Kräfte gehabt haben. So heilte er den Sohn des Kaisers Diocletian von dessen Besessenheit. Da er nicht an die heidnischen Götter glauben wollte, sondern Christ blieb, starb Veit am 15.6. um 304 in Lucanien (Süditalien), wohin er mit seinen Erziehern geflohen war, den Märtyrertod. Veit wurde enthauptet. Der heilige Veit wird dargestellt in jugendlicher Gestalt, vornehm gekleidet, mit Hut, in der Hand einen Palmenwedel. Der kindliche Märtyrer wurde schon sehr früh verehrt. Kirchen und Klöster tragen seinen Namen (Veitsdom in Prag).Er ist einer der 14 Nothelfer, er wird als Nothelfer angerufen gegen Epilepsie und Chorea (Veitstanz).St. Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, der Gastwirte, der Bierbrauer und der Schauspieler. Er ist Beschützer der Jugendlichen und hilft gegen Schlangenbisse. Er ist Patron von vielen Ländern, so auch von Sizilien, Böhmen, Niedersachsen und Sachsen und Patron der Stadt Prag. Bauernregel: “Hat St. Veit starken Regen, bringt er unermesslichen Segen“ und „Nach St. Veit wendet sich die Zeit“(die Sommersonnenwende kommt).
19.Juni 2014 Fronleichnam (lat. corpus Christi), Leib des Herrn, der in der geweihten Hostie anwesend sein soll. Der Tag ist ein katholisches Fest, meist verbunden mit einer Prozession, vor allem in katholischen Gegenden, wird immer gefeiert am 2. Donnerstag nach Pfingsten, im Jahr 1246 aufgrund einer Vision der Nonne Juliane von Lüttich eingeführt.
21. Juni Sommersonnenwende, auch Mitsommernacht genannt, (lat. solstitium= Stillstand der Sonne), längster Tag des Jahres, genau der Zeitpunkt, an dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht ,durch die Neigung der Erdachse zur Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn, Erdbahn) steht die Sonne zur Sommersonnenwende 23,5 Grad nördlich des Äquators, auf der Nordhalbkugel der Erde ist Sommer. Jetzt hat die Sonne ihren höchsten Stand innerhalb des Jahres und am 22.12. hat sie den niedrigsten Stand innerhalb des Jahres erreicht.
24. Juni Johannistag, heiliges Fest, geehrt wird Johannes der Täufer, Johannes Baptista, Sohn des schon älteren Priesters Zacharias und dessen Frau Elisabeth. Geboren wurde er am 24.6. in einem Vorort von Jerusalem, ein halbes Jahr vor der Geburt von Jesus Christus, genau 6 Monate vor Weihnachten, er war ein jüdischer Bußprediger, forderte die Menschen zur Umkehr auf, zu einem gerechten Leben. Er selbst lebte in Demut, lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er war ein messianischer Prophet, der kurz vor dem Auftreten von Jesus von Nazareth in der Jordanebene wirkte, viele Büßer mit Jordanwasser taufte. Johannes war ein Wegbereiter für Jesus. Jesus ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Johannes der Täufer wurde durch Herodes Antipas um das Jahr 30 wahrscheinlich in Jerusalem enthauptet. Die Zeremonie der Taufe im Jordan findet jetzt noch in Israel statt und ist eine Touristenattraktion. Die St. Johanneskirche in Wernigerode ist nach Johannes dem Täufer benannt. Der Johannistag markiert die Sommersonnenwende, die Nacht davor ist die Johannisnacht, es brennt das Johannisfeuer und die Jugend übt sich in manchen Gegenden im Feuerspringen.
27. Juni Siebenschläfertag, Gedenktag 27.6 zu Ehren der sieben Brüder, die der Legende nach während der Christenverfolgung durch Decius (röm. Kaiser seit 249, veranlasste 250/251 eine große Christenverfolgung im Römischen Reich) im Jahr 251 in eine Höhle flüchteten, dort entdeckt und eingemauert wurden. Sie starben aber nicht, sondern schlummerten 195 Jahre. Am 27.6. im Jahr 446 erfolgte ihre Erweckung. Mit ihrem Glauben bezeugten sie die Auferstehung der Toten, aber sie starben trotzdem endgültig. Bauernregel: “Wie das Wetter am Siebenschläfertag, so bleibt es sieben Wochen lang“. aneu
29.Juni Peter und Paul Bauernregel:“ Peter und Paul sind meist nur faul“.
Peter: Petrus (Fels), Jünger und Apostel bei Jesus, nach Ostern erschien er neben Jakobus und Johannes als Führer der Urgemeinde in Jerusalem und unternahm auch Missionsreisen, die ihn bis nach Rom führten. Hier fand er im Jahr 61 oder 64 unter Nero den Märtyrertod, man vermutet sein Grab unter der Peterskirche. Nach röm.-kath. Lehre war Petrus der erste Bischof in Rom, sein durch Jesu Verheißung (Matthäus soll das beschrieben haben) begründeter Vorrang im Kreis der Apostel ging auf seinen Nachfolger, jeweils den Papst, über.
Paulus: (hebr. Saulus), Apostel, der bedeutendste Missionar des Urchristentums, geboren wahrscheinlich im Jahr 10, gestorben um das Jahr 64 als Märtyrer in Rom, stammte aus jüdischer Familie, aber von Geburt an römischer Bürger, war zunächst leidenschaftlicher Verfechter des jüdischen Gesetzes und Verfolger der christlichen Gemeinde. Wohl aufgrund einer Vision (Damaskuserlebnis, sah ein Licht vom Himmel, erkannte den gekreuzigten Jesus nun als Messias,) kam er um 33/34 zum christlichen Glauben. Mehrjährige Missionstätigkeit auf Zypern, in Kleinasien, Syrien, Griechenland, Makedonien. Durch kompromisslose Verkündigung eines Evangeliums frei von Gesetzesbindungen trat er im Gegensatz zum Judenchristentum der Urgemeinde, konnte jedoch beim Apostelkonzil in Jerusalem die Einheit des freien Christentums bewahren. Sprichwort: vom Saulus zum Paulus. Bauernregel: “Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr “und „Soll gedeihen Korn und Wein, muss im Juni Regen sein“ und „Wenns im Juni viel regnet, ist der Graswuchs gesegnet“.
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