Nach 160 Jahren sagen wir: „Willkommen zu Hause!“ – der Lützschenaer Marienaltar – 28.Juni


Die Restaurierungsarbeiten am spätgotischen Marienaltar der Schloßkirche werden derzeit beendet. Am 28. Juni wird 10.30 Uhr der Festgottesdienst in der Schloßkirche gefeiert, um den Altar neu in Nutzung zu nehmen. Danach steht allen die Kirchentür offen, um den Altar kennen lernen zu können. Um 17 Uhr laden wir zum Vortrag in die Schloßkirche ein. Pfarrer Stefan Zieglschmid gibt Denkanstöße zum Thema „Was geht uns Evangelische Maria an?“ Nach dem Vortrag ist Zeit zur Diskussion, mit welcher dieser Sonntag in der Schloßkirche abgeschlossen wird.

Von Herzen danken wir den Sponsoren! Viele private Spender haben Geld gegeben. Das Land Sachsen, vertreten durch die Stadt Leipzig, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig und die Sächsische Landeskirche haben mit ihren Zuwendungen geholfen, 68.000 € aufzubringen. Wir danken denen, die das Projekt ermöglicht haben: dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, Dr. Volker Rodekamp und Ulrike Dura, den Verantwortlichen der Denkmalpflege, Dr. Alberto Schwarz, Christine Kelm und Dr. Stefan W. Krieg-von Hößlin, dem kirchlichen Baupfleger Roy Kreß, dem Kirchenbaurat i. R. Dr. Gerhart Pasch, dem Künstler Thomas Oelzner, den Restauratoren Wilfried Sitte, Anke Noczinski und Anke Annemarie Voigt, den Firmen Fräntzel und Sommer, Elektroanlagen Thomas Lucks sowie Jabo-Bau und dem Verein Kunstretter e. V., Restaurator Oliver Tietze sowie aus unserer Kirchgemeinde: Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg, Steffen Berlich, Eberhard Jahn und Henry Kruschwitz. Wer in die Schloßkirche kommt, der wird jetzt viel Neues entdecken können. Das 1971 aus Metall und Glas gestaltete Altarkreuz von Ulrike und Thomas Oelzner hat einen lichten Ort im Chorraum gefunden. Es symbolisiert die Gegenwart des Auferstandenen. Der spätgotische Altar (Retabel) wird je nach Anlass durch Öffnen und Schließen verändert. Zwei neu ergänzte Flügel bleiben zunächst bewusst leer. Unsere Gemeinde ist aufgerufen, sich in einem längeren, gern auch über Jahre erstreckenden Prozess theologisch und künstlerisch damit auseinander zu setzen, wie eine Bemalung bzw. Beschriftung erfolgen kann.

Als der Leipziger Maler Walter Hertzsch unsere Schloßkirche besichtigte, sagte er sehr treffend: „Sie haben mit dem Oelzner-Kreuz und dem Marienaltar zwei Meisterwerke in Ihrer Schloßkirche. Beide sollten hier einen guten Ort finden.“ Dass das gelungen ist, kostete
der Kirchgemeinde vor Ort viel Kraft. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Möge Gott schenken, dass, angeregt durch diese Kunstwerke, die Botschaft des Lichtes und der Barmherzigkeit Gottes das Herz vieler erreichen kann.