Neues aus Hurlach

Lange hat man nichts gehört von der Gemeinde Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech in Bayern – seit dem 26.09.1993 Partnergemeinde von Lützschena-Stahmeln. Nun ist aber nach mehrjähriger Pause wieder eine Ausgabe des „Blickpunkt Hurlach“ erschienen und auch im Internet zu lesen. In 800 Exemplaren sollen die Einwohner des Ortes vom Gemeinderat über aktuelle Projekte und Angelegenheiten informiert werden, ähnlich wie es durch unseren Auen-Kurier geschieht. Zwei wichtige Dinge sind es, über die in der Ausgabe Nr. 1/2017 berichtet wird.

Nachdem in den letzten zehn Jahren über die Dorferneuerung die Ortsdurchfahrt und anschließend die Ortsmitte erneuert bzw. umgestaltet wurden erfolgt in diesem Jahr der Neubau der Bahnhof- und der Angerstraße, Kosten für beide Straßenbaumaßnahmen 1,6 Mio. €. Für die Bahnhofstraße als Zubringer zur alten B 17 (Kreisstraße) gibt der Freistaat Bayern 380.000 € Fördermittel hinzu. Im März 2017 hat der Gemeinderat der Baufirma den Auftrag erteilt, so dass die Arbeiten gegenwärtig laufen und im November 2017 beendet sein sollen. Auf beiden Straßenseiten werden dann Gehwege und Pkw-Stellplätze gebaut, zwei neue Bushaltstellen engerichtet und Straßenbäume gepflanzt. Es werden eine Verkehrsberuhigung, größere Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer sowie eine optische Aufwertung der Straße erwartet. Und nicht zuletzt werden die Bäume das Mikroklima verbessern und Feinstaub binden.

Die Gemeinde Hurlach mit ihren 1.860 Einwohnern wurde im Jahr 1140 erstmals urkundlich erwähnt, wobei die Besiedlung schon um 1.300 v.u.Z. erfolgte. Heute befinden sich im Dorfkern bereits der genossenschaftlich geführte Dorfladen, eine Bäckerei, Kindergarten und Kinderkrippe und nicht zuletzt das Rathaus. Ihm gegenüber soll nun das Haus der Begegnung entstehen.


Das Projekt wurde mit weiteren acht Vorhaben aus Oberbayern ausgewählt, soll im Jahr 2018 begonnen werden und nach 1,5 Jahren Bauzeit fertiggestellt sein. Die Baukosten werden mit 1,8 Mio. € veranschlagt, wobei 679.000 € aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums bereitgestellt werden, so dass von der Gemeinde der Eigenanteilin Höhe von 1,127 Mio. € aufzubringen ist – was sie offenbar kann. In das Haus soll u.a. die 2005 gegründete Gemeindebücherei aus einem Wohnhaus umziehen, ebenso das Museum mit den Vitrinen mit Funden aus der Urnengräberzeit (Hallstattzeit, ca. 400 v.u.Z.). Dann gibt es auch Platz für Wechselausstellungen des Arbeitskreises Ortsgeschichte, den vor 40 Jahren gegründeten Seniorenverein und schließlich mehrfach nutzbare Räume für den weit über die Ortsgrenzen bekannten Musikverein.

Als letzten Posten in der gegenwärtigen Erfolgsbilanz kann der Bürgermeister Wilhelm Böhm stolz verkünden, dass in der Gemeinde Igling, mit der Hurlach 2015 einen Schulverband bildete, nach 10-monatiger Bauzeit neue Räume für die Ganztagsbetreuung und eine Mensa für die Versorgung der Schüler mit Mittagessen geschaffen wurde.
Angesichts dieser Fortschritte in der kleinen, aber politisch selbständigen Gemeinde kann man in Lützschena-Stahmeln nur vor Neid erblassen. Im Gegensatz zu Hurlach gibt es in unserer Ortschaft zwar gewaltige Industrieansiedlungn, aber den Nutzen davon hat die Stadt Leipzig und mehr noch z.B. Stuttgart. Wir werden hier wohl noch lange um die Erweiterung unserer Grundschule und der Kindertagesstätte und den Bau einer Mehrzweckhalle kämpfen müssen bis wir einen ähnlichen Stand wie das kleine Hurlach erreicht haben werden.

Text: Horst Pawlitzky
Quellen: Blickpunkt Hurlach 1/2017