Kriminalpräventiver Ratgeber (KPR) der Stadt Leipzig 5/2017
Die Messestadt Leipzig trägt den unrühmlichen Namen „Kriminalitätshochburg“
Sachsens. Diebstähle sind die häufigsten Straftaten. Aber auch andere Straftaten
(Körperverletzungen, räuberische Erpressung, Bedrohungen u. a.) sind in
ihrer Anzahl seit 2006 angestiegen. Die Polizei registrierte 20 Prozent
mehr Straftaten im Jahr 2016 als im Vergleich zum Vorjahr.
Als Beispiel greifen wir den Fahrraddiebstahl auf: Obwohl seit dem Jahr
2006 über 117 000 Fahrräder mittels Aufkleber registriert und mehr als 3400
Fahrräder (Gravur) codiert wurden, nahmen seit 2009 Fahrraddiebstähle in
Leipzig kontinuierlich zu. Im Jahr 2016 wurden 9642 Fahrraddiebstähle zur
Anzeige gebracht. Fahrräder wurden aus dem Keller oder aus dem Hausflur
aber auch auf offener Straße gestohlen. Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal
mahnte zur besseren Prävention mit Blick auf geeignete und sichere Abstellmöglichkeit
für Fahrräder. Die Stadt Leipzig und die Polizeidirektion Leipzig haben
im Rahmen der 37. Sicherheitskonferenz des Kommunalen Präventionsrates Leipzig
(KPR) ein Präventionskonzept des KPR zum Fahrraddiebstahl angekündigt.
Ein nächstes Beispiel ist der Einbruchschutz: Am 27.Oktober konnten sich
rund 60 interessierte Bürger im Stadtbüro kostenlos zum Einbruchschutz informieren.
Von 10 bis 18 Uhr stand die Polizei zu den Aspekten „sicherheitsbewusstes
Verhalten“ und „Sicherheitstechniken“ für Fragen zur Verfügung. Nun soll
jedes Jahr Ende Oktober am Tag der Zeitumstellung, wenn die Sommerzeit endet,
ein offener Beratungstag stattfinden. Die dadurch gewonnene zusätzliche
Stunde sollen die Bürger nutzen, um sich über Einbruchschutz zu informieren
und darüber nachzudenken, die Sicherheitsempfehlungen in ihrem Alltag umzusetzen.
Die Polizei bietet dazu sicherheitstechnische und kostenlose Beratung durch
die Polizei an. Diese kann auch direkt zu Hause erfolgen, um auf örtliche
und räumliche Besonderheiten eingehen zu können. Maßnahmen zum Schutz gegen
Wohnungseinbruch bzw. finanzielle Fördermöglichkeiten können angefordert
werden bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Ein nächstes Beispiel „Häusliche Gewalt“: Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt
und Stalking plant für den 20. November einen Fachtag über Kinder und Jugendliche
als Mitbetroffene oder Betroffene häuslicher Gewalt. Die Ergebnisse dieser
Veranstaltung werden in der Ausstellung: „ECHT FAIR“ und bei www. leipzig.de/kpr
publik gemacht. Der Fachtag richtet sich an Erzieher, Lehrer und Sozialarbeiter
beiderlei Geschlechts und an Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe.
Polizeiliche Beratungsstelle Kontakt: Telefon: 0341 9604951 oder Internetseite
www.leipzig.de/einbruch oder
kpr@leipzig.de. aneu