An dieser Stelle setzen wir die Abschrift der Chronik mit dem Eintrag für den Monat Februar 1843 - vor 175 Jahren – fort:
Februar. 15.
Der Winter ist fortdauernd veränderlich, aber gelind, wenigstens nur ein
Paar Grad Frost, und Schnee kaum einen Tag dauernd, als er ein Paar mal
fiel. Doch mag eben die häufig stürmische und feuchte Witterung Schuld an
den häufigen, zum Theil brustentzündlichen, gastrisch-nervösen Krankheiten
seyn, welche weit und breit, nah und fern herrschen. Ich selbst habe seit
14 Tage nicht ohne catarrhalische Beschwerden meine vielfachen Amtsgeschäfte
besorgt (inclusive Confirmanden-Unterricht täglich mit 23 Catechumenen);
mein Töchterlein wird seit geraumer Zeit von einem starken Ausschlage heimgesucht;
Alle sind im Hause verschnupft gewesen; und seit Sonntag liegt unsere Nichte
und Gehülfin Rosalie an der Gesichtsblasenrose darnieder. – Der liebe Amtsnachbar
in Gundorf, P. Gellert, hat seit Anfang dieses Jahres sein Amt nicht verwalten
können; auf den Sonntag werde ich bei ihm vicariren [= Lat.: an jemands
Stelle ein Amt verwalten, vertreten d.Ü.] (auch Vater Burmann in Dölzig
braucht viel Hülfe.)
Der Februar beschloß mit einem fast 14 tägigen Nebelwetter bei mäßiger Temperatur
– daher viel Krankheit.