Neuer Lebensabschnitt für Detlef Bäsler
Wen man auch fragt
in Lützschena-Stahmeln, jeder kennt Herrn Detlef Bäsler. Sein bisheriges Leben
ist in drei großen Phasen abgelaufen. In Lützschena geboren, hier auch aufgewachsen,
lebte er ständig mit der Landwirtschaft, mit Acker und Tieren. Er hatte immer
Verbindung zur „Scholle“.
Nach Lehre und Studium in Glauchau schloss Detlef Bäsler seine Ausbildung
zum Dipl.-Ing.(FH) ab. Als technischer Kontroll-Ingenieur (Prüf. Ing.) im
Anlagenbau reiste er in der damaligen DDR in viele Betriebe und konnte so
den wirtschaftlichen Niedergang des Landes unmittelbar erleben. Umwelt, Umwelttechnik
und alternative Energie interessierten ihn sowohl beruflich als auch privat.
Umweltbelastungen zu reduzieren, war stets sein Ziel. So war es folgerichtig,
dass er sich in der Zeit der politischen Wende 1989 einer Bürgerinitiative
Kommunalwahlen anschloss( Bürgeriniative 1990). Mit der Kandidatur im Mai
1990 wollte er an der gemeinschaftlichen Arbeit in der Gemeinde Lützschena
zum Wohle der Bewohner mitwirken. Nach dem Wahlergebnis wurde die berufliche
Lebensplanung völlig infrage gestellt, denn die Arbeit „an der Scholle“ verlangte
intensiven Einsatz. Die Heimatverbundenheit war so groß, dass er sich täglich
um die Belange der Wirtschaft und die Entwicklung in Lützschena mehr und mehr
kümmern musste.
Jetzt begann ein neuer Abschnitt des Lebens für ihn. Am 6. Juni 1990 war sein
erster Arbeitstag als gewählter Bürgermeister von Lützschena. Kommunalpolitisch
war vorgesehen, die örtliche Idendität zu waren, eine geordnete Entwicklung
der Gemeinde zu ermöglichen.Insbesondere der Bau von Wohnungen mussten in
der Gemeinde organisiert werden. Vermögenszuordnung, d.h. der Erwerb des Grund
und Bodens durch die Hausbesitzer und die Zuständigkeit von Verwaltungsproblemen
verlangten eine hohe Arbeitskonzentration. Im Gemeinderat nahmen Ausschüsse
für Bauplanung, Finanzen, Gemeindewirtschaft ,Soziales und für vielfältige
andere Aufgaben ihre Arbeit auf. Alles musste vom Bürgermeister koordiniert
werden. Bei den vielfältigen Verwaltungsaufgaben, die für ihn als Bürgermeister
neu waren, wurden Detlef Bäsler und der Gemeinderat von der Gemeinde Hurlach
in Oberfranken und ihrem damaligen Bürgermeister, Herrn Bernd Schnurbein,
vorbildlich unterstützt. Das geschah ab Herbst 1990. In diese Zeit fiel auch
die Abwicklung des größten Betriebes von Lützschena, die Sternburg Brauerei.
Diese erhielt einen neuen Besitzer und damit verlor der Gemeinderat Lützschena
seine Gestaltungsmöglichkeit, die Bierherstellung weiter in Lützschena zu
betreiben.
Das Schloss der Familie Sternburg und der dazugehörende Schlosspark wurden
im Vollzug der Bodenreform aufgeteilt. Herr Freiherr Wolf-Dietrich von Sternburg,
der Ururenkel des ehemaligen Schloss- und Parkgründers, konnte mit Hilfe juristischer
Gesetzgebung Park und Schloss wieder zurückkaufen. Er wollte den Park, der
inzwischen in 28 Parzellen aufgeteilt worden war, für die Bürger von Lützschena
wieder zugängig machen. Das war auch im Sinne des Gemeinderates von Lützschena,
der somit auch die Zusicherung für die Pflege des nunmehr öffentlichen Parks
gab. Auch im Ergebnis dessen wurde 2002 der Förderverein Auwaldstation und
Schlosspark gegründet; einen Vorsitzenden brauchte der Verein und das war
Detlef Bäsler.
1993 schlossen sich die Gemeinden Lützschena und Stahmeln zur Verwaltungsgemeinschaft
zusammen. Detlef Bäsler wurde 1994 für 7 Jahre zum Bürgermeister von Lützschena-Stahmeln
gewählt. Nach der Eingemeindung zur Stadt Leipzig 1999 nahm er die Position
des hauptamtlichen Ortsvorstehers ein.
Eine Grundlage für die örtlichen Gemeinschaft ist auch das örtliche Vereinsleben.
So gründeten sich Bismarckturm-Verein, Siedlervereine, Feuerwehrverein und
andere Vereine. Der Gemeinderat hat sich sehr für die Entwicklung der örtlichen
Vereine eingesetzt. Detlef Bäsler wurde 2008 auch Vorsitzender des Heimatvereins,
der am 18. März 2018 sein 20-jähriges Bestehen feiern konnte. Im Feuerwehrverein
ist Detlef Bäsler Vorstandsmitglied.
Mit Beendigung seiner Wahlperiode in 2001 bewarb sich Herr Bäsler als Leiter
der Verwaltungsaußenstelle Böhlitz-Ehrenberg. Durch seine verwaltungstechnische
Erfahrung und seine beruflich technischen Kenntnisse hatte er die besten Voraussetzungen
die Ortsteile Stahmeln, Lützschena, Burghausen, Rückmarsdorf und Böhlitz-Ehrenberg
zu betreuen. Er übernahm die Koordinierung der Bewirtschaftung von öffentlichen
Plätzen, Spielplätzen, Straßenbäumen und der öffentlichen Grünflächen sowie
des Winterdienstes in den eingemeindeten Ortsteilen.
Sein Leben lang kannte er die „Scholle““ gut und hat sie vorbildlich betreut.
Mit dem 28.2.2018 endete die berufliche Tätigkeit für Herrn Bäsler, seit dem
1. März 2018 genießt er den vorzeitigen Ruhestand. So beginnt der nächste
Lebensabschnitt für ihn. Was bringt die Zukunft? Pläne hat er genügend. Er
freut sich auf längere Fahrradexkursionen, auf Reisen in unbekannte Orte,
auf gemeinsame Zeit mit dem 4-jährigen Enkel und seine Vereinsarbeit im Ort.
Der Auen-Kurier wünscht beste Gesundheit, Optimismus und viel Erfolg bei der
Umsetzung seiner Pläne.
Dr. A. Neumann