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Ausgabe
Tipp für den Kunstfreund
Zum Besuch empfohlen
Die Kunsthalle
der Sparkasse am Pleißeufer
Ende Februar
2001 bestand die Sparkasse Leipzig 175
Jahre. Sie ist das älteste regionale
Kreditinstitut in der Stadt. Zu ihrem
Jubiläum trat sie mit zahlreichen Aktivitäten
an die Öffentlichkeit.
Darunter befand sich auch die Eröffnung einer Kunsthalle.
Das klassische Bürgerhaus von 1878
Ihr Domizil fand die Kunsthalle
in dem seit 1915 von der Sparkasse benutzten
repräsentativen historischen Haus
in der OttoSchillStraße. Es ist einer der ältesten Standorte
der Kasse. Das Gebäude wurde
ab 1878 im Auftrage des Privatmanns J. C.
Brill und des Kaufmanns Armin Fischer
als Wohnhaus erbaut. Es besticht durch seine
architektonische Qualität und
große dekorative Vielfalt. Wie enorm
stilvoll und modern die neuen Besitzer
dachten, zeigen nicht nur die Eingangszone
mit ihrer farbigen Deckenmalerei und
das ausgeklügelte Wasserzufuhr und Abwassersystem mit Rohren aus Steinzeug,
das das gesamte Haus durchkreuzte,
sondern auch die ausdrucksstarke Fassadengestaltung.
Die
Sparkasse war Nutzer
und späterer Eigentümer von
1915 bis 1950. Dann wurde das Gebäude enteignet. Das Objekt ging zunächst an die Handelszentrale FeinmechanikOptik.
Nach 1990 wurde es vom Handelsbetrieb
Technik, Kulturwaren und Sportartikel
GmbH in Nachfolge der Rechtsträgerschaft
übernommen. Doch die
Sparkasse stellte den Antrag auf Rückübertragung. 1994 wurde dem Rechnung
getragen. Seitdem erfolgte die aufwändige
Sanierung des geschichtsträchtigen Hauses. Die Kunsthalle findet
ihre 352 Quadratmeter große Ausstellungsfläche
im Anbau von 1924, direkt
am Ufer der wieder ans Licht geholten
Pleiße.
Die Sammlung und Ausstellungen
Seit 1993 baut
die Leipziger Sparkasse eine Kunstsammlung
auf, die sich vor allem an der bildenden
Kunst der Region orientiert. Die
inzwischen um die 900 Kunstgegenstände
—
Malerei, Grafik und
bildhauerischen Objekte
—
entstanden
seit etwa 1945 bis in die Gegenwart
und geben damit einen interessanten
Ein und
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berblick über die Künstlergenerationen vor
allem der sogenannten “Leipziger
Schule”. Dr. Claus Baumann schreibt
über das Anliegen der Kunsthalle:
”Vieles ist also in Bezug auf die
Entwicklung der Leipziger Schule noch
nicht im rechten Licht besehen worden. Dass
dies für die kommenden Zeiten möglich
wird, das ist eines der Hauptanliegen
der Kunstsammlung der Sparkasse
Leipzig. Und erste Aufarbeitungen dafür
zu leisten, das wird das vorrangige
Anliegen ihrer Kunsthalle sein. ...”
Unter dem Titel “blick in
die sammlung” werden in rollierenden
Ausstellungen Auszüge aus dieser
umfangreichen Sammlung der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Gegenwärtig
ist die Schau “blick in
die sammlung 47 1” zu sehen.
Die erste Sonderausstellung
Sie zeigt Arbeiten des bekannten Leipziger
Künstlers Gerald MüllerSimon
40 geboren 1931 41 . Viele kennen
seine feinsinnigen und farblich empfindsam
gemalten Stadtbilder und Interieurs.
Weithin bekannt wurde er durch seine
schmerzlich zeichnerische Dokumentation
des Verfalls seiner Heimatstadt Leipzig
vor 1990. Peter Guth nennt ihn “einen stillen Maler mit Charakter, der
kein genüsslicher Herold des Niedergangs
war”. Von den keramischen Arbeiten
Gerald MüllerSimons weiß
kaum jemand. Und eine ganz besondere
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berraschung sind seine
Skizzenbücher, in denen plötzlich
die menschliche Figur in selbständigster Art und Weise vorhanden ist.
Dem Betrachter offenbart sich vor allem
stilistisch eine zeichnerische Handhabung
des Kugelschreibers, die keiner im Werk
des Künstlers erwarten würde.
In
diesem Jahr begeht Gerald MüllerSimon seinen 70. Geburtstag.
Dies ist der Anlass, seinem zeichnerischen,
grafischen und keramischen Werk diese
umfangreiche Ausstellung zu widmen
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wobei durch die Präsentation
einiger ausgewählter Stillleben
auch ein Bezug zu seinem malerischen
Werk gegeben ist.
Zur Ausstellung ist
ein umfangreicher Katalog erschienen.
Die Kunsthalle ist in der OttoSchillStraße 4 a in 04109 Leipzig
zu finden.
Tel. 0341986 98
98
Sie ist dienstags bis freitags von
15 bis 19 Uhr und an den Wochenenden
von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt
im SparkassenJubiläumsjahr
beträgt 5 DM, ermäßigt
3 DM.
( Zusammengestellt von Gottfried Kormann
aus Prospekten der Kunsthalle und Informationen
der Kunsthistorikerin Constanze
Treuner )
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