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Freude am Musizieren ist die Triebkraft


Lützschenas Senioren-Instrumentalgruppe macht von sich reden Freude am Musizieren ist die Triebkraft Der Auen-Kurier sprach mit Oberstudienrat Siegfried Winkler über Profil und Ziele des Quartetts In seinen Ausgaben vom September und Oktober 2005 würdigte der Auen-Kurier die vielfältigen Aktivitäten des Klampfenchores im Ort anlässlich seines sechzigjährigen Bestehens.
Vier seiner Mitglieder fanden sich vor einigen Jahren zu einem Instrumental-Quartett zusammen, das inzwischen über unsere Ortschaft hinaus bekannt geworden ist. Oberstudienrat i.R. Siegfried Winkler, Mitbegründer und Leiter des Quartetts und als Klarinettist einer der beteiligten Musiker, gab uns Auskunft über Entstehung und Entwicklung der Instrumentalgruppe. Der Diplom-Musikpädagoge erhielt von 1948 bis 1950 eine erste musikalische Ausbildung an der Robert-Schumann-Akademie in Zwickau.
Von 1950 bis 1957 studierte er an der Leipziger Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ und legte sein Staatsexamen in den Fächern Instrumentalmusik, Klarinette, Klavier und Kammermusik sowie fakultativ im Dirigieren ab. Nach ersten beruflichen Tätigkeiten wurde Siegfried Winkler 1962 Direktor der Musikschule „Ottmar Gerster“ in Leipzig. Dort absolvierten vornehmlich Schüler aus den Kreisen „Leipziger Land“ und Delitzsch ihren Unterricht. Sein verantwortungsvolles Amt übte Oberstudienrat Winkler bis zu seiner Emeritierung aus.

Auen-Kurier: Herr Winkler, wie kam es zur Formierung der verdienstvollen Instrumentalgruppe?
Siegfried Winkler: Dazu gehört eine kleine Vorgeschichte. Bei meinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben, das war vor etwa vier Jahren, stellte ich mir, wie viele andere Senioren auch, die Frage: Was nun. Das kann es doch nicht gewesen sein. Mehr Zeit zum Reisen, Lesen, zu Gartenarbeit und Spazieren gehen – alles gut und schön. Aber ganz ohne Musik zu sein, das ging und geht für mich nicht! Rudolf Stoye, der rührige Leiter des hiesigen Klampfenchores hatte, da eine ganz gute Idee, als er mich bat, ihn in musikalischen Fragen zu beraten und, wenn ich Lust hätte, auch aktiv im Ensemble mitzuarbeiten. Natürlich hatte ich Lust. Das war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, in deren Ergebnis sich dann auch die Instrumentalgruppe formierte, mit dem Ziel, das Repertoire des Chores interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten und zu erweitern.
A.K.: Welche Voraussetzungen gab es im Klampfenchor, um eine solche Instrumentalgruppe überhaupt ins Leben rufen zu können?
S.W.: Die Voraussetzungen dafür waren gar nicht schlecht. Da standen musikalisch vielseitige Amateurmusiker zur Verfügung. Drei waren sofort bereit, in der Gruppe zusätzlich zu spielen: Rudolf Stoye, von Beruf Ingenieur, ist ein ausgezeichneter Akkordeonist; Siegfried Pattke, gelernter Flugzeugmechaniker, spielt vorzüglich Gitarre und Akkordeon und hat obendrein die Stimme, um als Sänger der Gruppe wirken zu können; Manfred Marx, Berufsfeuerwehrmann, ist versiert am Kontrabass und in der Beherrschung des Akkordeonspiels. Alle drei haben eine jahrzehntelange Erfahrung im musikalischen Volksschaffen. Und obendrein verfügen sie über die notwendige Zeit für die Proben und für Auftritte; denn alle waren bei der Gründung der Gruppe bereits ins Rentnerdasein eingetreten oder standen kurz vor diesem folgenreichen Schritt. Ich gesellte mich dann mit Klarinette, Saxophon und Akkordeon dazu. Das war, wenn man so will, die Geburtsstunde des Instrumentalquartetts.
A.K.: Was wurde das Anliegen des Quartetts und wie sieht sein Repertoire aus?
S.W.: Wir stellten uns von vornherein zwei Aufgaben: 1. die instrumentale Begleitung des Chores zu verbessern und 2. ein eigenes Repertoire zu erarbeiten. Das war insofern wichtig, da es in unserer Ortschaft keine musikalische Gruppe gab, die für die ältere Generation tätig war. Besonders dafür erarbeiteten wir unser Programm, das vor allen Dingen Unterhaltungs- und Tanzmusik der fünfziger bis achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts beinhaltet, kleine Konzertstücke und auch mal ein bisschen Jazz. Das alles in sehr variabler Besetzung und mit eigenen Arrangements. So konnten wir eine Lücke im kulturellen Angebot von Lützschena-Stahmeln ausfüllen, was dankbar angenommen wird. Wir wiederum freuen uns, dass wir mit unserer Musik den Bürgern, besonders den älteren, ein bisschen Entspannung und Geselligkeit vermitteln können. Für uns ist es Anlass, auch künftig weiter zu musizieren, denn wie heißt es in einem Sprichwort: Wer rastet, der rostet.
A.K.: Herrn Winkler, vielen Dank für das Gespräch. Dem verdienstvollen Senioren-Instrumentalquartett wünschen wir eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung.

Interview: Gottfried Kormann

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