Auch Stahmeln besaß einen „Anger“.
Altdeutsch bedeutet das Wort Wiese, Gemeindewiese Mittelpunkt des Dorfes, Versammlungs- und Festplatz.
Hier fand sich die Gemeinde ein, um das „Pfingstbier“ zu trinken, hier tanzte die Jugend um eine Linde auf dem schnell errichteten Podium, hier feierte man Feste aller Art und besonders die Erntefeste und die Sommerzeiten.
Mit Einführung der Landgemeindeordnung von 1838 wird die Muttergemeinde zur Altgemeinde. Der Anger bleibt den Bauern als Altgemeindeeigentum; sie können damit tun, was sie wollen und sie pflanzen 1839 25 Pflaumenbäume an. („Pflaumenanger“)
Die Pflaumenbäume wurden in Gemeinschaftsarbeit gepflegt.
Wer nicht mitmachte, mußte 6 Groschen „Fehlgeld“ zahlen.
Später wurde die Arbeit in Lohnarbeit umgewandelt.
1842 wir der Anger eingezäunt. Die Pflaumen werden geerntet und verkauft.
Höchsteinnahmen zwischen 1840 - 1860 = 100 Taler
1861 - 1900 = 600 - 820 Mark
Der Anger verfiel danach immer mehr. 1935 gibt die Altgemeinde den Anger ab.
Zum Frühjahrsputz im Mär 2010 hat die FF Stahmeln auf dem Stahmelner Anger 3 Pflaumenbäume gepflanzt. Diese wurden von Herrn Bäsler bereitgestellt. An der Aktion nahmen 9 Kameraden der FF Stahmeln teil.
Hinweis: Bereits in der Ausgabe Auen-Kurier Juni 2007 gab es einen Beitrag
von Herrn Klaus Karstedt dazu.
Titelbild: Gärtnerische Neugestaltung des Pflaumenangers in Stahmeln
Die Original- Bleistiftzeichnung als Entwurf wurde vor dem Verfall gerettet
und kann im Heimatverein besichtigt werden.
(nach Ausarbeitungen von Herrn Erich Gebhardt)