Ein Gang zum Schlosspark in Lützschena (12 von 22)

Text und Fotos: Horst Pawlitzky
Stand 2013

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Haben Sie die Schlossbrücke überschritten, dann stoßen Sie gleich auf eine der Stelen aus Edelstahl, welche der Eigentümer des Schlossparks Freiherr Wolf-Dietrich Speck von Sternburg hier und an zwei weiteren Zugängen zu dem Park (Weiße Brücke, Fußweg von Stahmeln) aufstellen ließ. Auf ihnen finden Sie neben einer Karte des Parks Informationen zu seiner Geschichte, Flora und Fauna des Naturschutzgebietes. Eine Besonderheit des Parks besteht darin, dass er unter Denkmalschutz steht und gleichzeitig eines der Naturschutzgebiete im Landschaftsschutzgebiet Elster-Luppe-Aue ist. Im Zuge der Bodenreform wurde der Park enteignet, konnte aber von der Familie Sternburg vor wenigen Jahren zurückgekauft werden. Dabei wurde vereinbart, dass der Park der Öffentlichkeit zugänglich ist, im Gegenzug dafür die Gemeinde, jetzt die Stadt Leipzig als ihre Rechtsnachfolgerin, die Pflichten zur Pflege und Verkehrssicherung übernimmt. Dank der Initiative der Gemeinde Lützschena-Stahmeln konnten mit ABM-Kräften die Hauptwege und die Brücke über das Parkfließ in den letzten Jahren so instand gesetzt werden, dass sie von Fußgängern und Radfahrern bequem genutzt werden können. Auf diese Weise wurden auch Wildwuchs und jede Menge Müll beseitigt


Die 1998 erneuerte Hundewasserbrücke
Geradeaus führt der mit Feldsteinen gepflasterte und von jungen Kastanien gesäumte Weg über die 1998 als Ersatz für die baufällige stählerne Brücke geschaffene moderne Holzbrücke über das Hinterwasser, im Volksmund als "Hundewasser" bezeichnet, zum Flutbett der Luppe. Dieses wurde in den 30er Jahren angelegt, um die jährlichen Hochwasser zu vermeiden. Lediglich im Sommer 1954 geschah es, dass infolge von außergewöhnlich starken und langdauernden Regenfällen die Luppe ihr Bett verließ und die Wassermassen die niedrig gelegenen Teile von Lützschena überfluteten. Damit das nicht wieder geschieht wurde in den letzten Jahren der nördliche Luppedeich erneuert und 2013 fertig gestellt. Beim Jahrhunderthochwasser im Juni 2013 hatte er seine erste Bewährungsprobe ohne Tadel bestanden.


Die 1998 erneuerte Hundewasserbrücke Foto: Frank Grätsch


Überschreitet man die Brücke und geht weiter in südlicher Richtung, dann gelangt man nach Böhlitz-Ehrenberg. Wandert man auf dem Luppendamm in östlicher Richtung, dann ist das nächste nennenswerte Objekt der Auensee im Leipziger Ortsteil Wahren. Bei der Wanderung in westlicher Richtung ist ein lohnendes Ziel die Domholzschänke. Der Weg gleich hinter der Brücke rechts führt in die sehenswerte Siedlung am Dorettenring.

 

Doch bevor sie vor der Brücke über das Hundewasser stehen, dann schauen Sie bitte nach rechts, denn dort ist die Statue der Venus. Vor einiger Zeit gelang es, sie zu reinigen und denkmalgerecht zu restaurieren, so dass sie ihre ursprüngliche Schönheit wieder erhielt. Leider ist nicht bekannt, von wem, wann und in wessen Auftrag das Kunstwerk geschaffen wurde. Vermuten lässt sich, dass sie ihrer barocken Gestalt nach am Ende des 18. Jahrhunderts entstand. Um den empfindlichen Sandstein vor schädlichen Witterungseinflüssen und Vandalismus zu schützen verbirgt sich die Schöne in den Winter-monaten in einem hölzernen Verschlag.


Um Ihnen die Orientierung im Park und seiner näheren Umgebung zu erleichtern hier die Karte, welche Sie natürlich auch auf den Stelen an den Parkeingängen finden.

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