|
Die Gemeinde Lützschena-Stahmeln ließ das kleine Wirtschaftsgrundstück der zum ehemaligen Gut Lützschena gehörenden Stellmacherei sanieren und übergab es am 3. Oktober 1998 dem Zweckverband Flußauenlandschaft Leipzig-Nordwest zur Nutzung. Am Eingang zum Schloßpark gelegen wurde es unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes restauriert, im Innern aber modernisiert, so daß es seither dem Naturschutz, aber auch kulturellen Zwecken dient. Das Ziel war es, die an der Verwaltung und Nutzung der Elster-Luppe-Aue Beteiligten zusammenzuführen, damit den Belangen des Natur-, Landschafts- und Denkmalschutzes, der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung sowie der Erholung und des Sports in angemessener Weise Rechnung getragen wird.
|
Das Gebiet um Lützschena-Stahmeln ist Teil des Leipziger Auensystems, das sich um ca. 40 km von Zwenkau im Süden bis Merseburg im Westen erstreckt, dabei mehrere Kreise, die Stadt Leipzig und zwei Bundesländer durchzieht. Das Landschaftsschutzgebiet Leipziger Auwald gehört zu artenvielfältigen und schönsten Auwäldern Mitteleuropas. Die nordwestliche Aue mit ihrem Wechsel von Wald, Offenfluren, Feuchtbiotopen und Parkanlagen erhielt ihre Prägung durch die landwirtschaftliche Nutzung der Gutshöfe am nördlichen Terassenhang der Weißen Elster. Alte Lehmgruben weisen auf die zu den Gütern gehörenden Ziegeleien hin. Nach ihrer Auflassung konnten sich dort nach der Absenkung des Grundwassers infolge der Elster-Luppe-Regulierung in den 30er Jahren Feuchtgebiete mit Weichholzgebüschen und daran gebundener Fauna erhalten. Neben den Hartholzwäldern der Aue mit reichem Geophytenbestand bildet diese sekundäre Weichholzaue eines der wertgebenden Elemente für den Schutzstatus des an die Auwaldstation grenzenden Naturschutzgebietes Burgaue. In dieses Naturschutzgebiet ist auch der denkmalgeschützte Schloßpark Lützschena mit seiner einst vielfältigen Parkarchitektur einbezogen. Noch heute geben die Wasserläufe, wertvollen Baumbestände und Ausblicke auf Wiesen mit kulissenartigen Waldrändern eine Vorstellung von seiner einstigen Schönheit. Natur- und Denkmalschutz sollen hier zu einer Einheit geführt werden, damit Natur erlebbar wird, Erholung und Bildung gleichzeitig möglich sind.
|
Nach der Eingemeindung von Lützschena-Stahmeln in die Stadt Leipzig und der Auflösung des Zweckverbandes wurde die Auwaldstation dem Umweltamt der Stadt Leipzig zugeordnet, von wo sie die nötige personelle, fachliche und materielle Unterstützung erfährt. Mit der Fortführung der Auwaldstation im oben beschriebenen Sinne wird so eine Festlegung des Eingemeindungsvertrages erfüllt.
|
In den letzten Jahren entwickelte sich die Auwaldstation zunehmend zu einem Zentrum des geistig-kulturellen Lebens im Leipziger Nordwesten. Von den Mitarbeitern werden Führungen durch den Schloßpark angeboten, genau wie Exkursionen zu bestimmten Themen. Ausstellungen der Werke von Künstlern, Buchlesungen durch namhafte Autoren, die Vorstellung seltener Handwerke sowie Konzerte ziehen immer mehr Besucher an. Dabei erhalten die Mitarbeiter der Auwaldstation Unterstützung durch den Förderverein Auwaldstation und Schloßpark e.V., der unter der Leitung des früheren Bürgermeisters der Gemeinde Detlef Bäsler steht. Hinweise auf geplante Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Fördervereins, im Lützschenaer Ortsblatt Auenkurier und in der Leipziger Volkszeitung.
|
Auwaldstation
Schloßweg 11
04159 Leipzig
Telefon+Fax 0341 / 462 18 95
E-mail: auwaldstation at t-online.deZu erreichen ist die Auwaldstation mit der Straßenbahnlinie 11, Haltestelle Lützschena, danach ca. 5 min. Fußweg An der Schäferei/Schloßweg über die Eisterbrücke hinter dem Schloß.
Aktuelle Informationen gibt es auf der Webseite der Auwaldstation.
Die Auwaldstation in Lützschena
© 1999-2013 Lützschena-Stahmeln