Schloßparkfest

Am 22. September 1995 las der bekannte Fernsehjournalist Wilhelm Freiherr Speck von Sternburg, ein Bruder des derzeitigen Majoratsherrn, im Schloß von Lützschena aus der von ihm verfaßten Biographie "Lion Feuchtwanger. Ein deutsches Schriftstellerleben." Nach der Lesung wurde im Schloßgarten auf Einladung des Vereins "Kreativ-Kultur Leipzig e.V." ein Programm dargeboten, in welchem nach der Musik von Christian Nové und Rainer Maxwitat mit Lichteffekten und Tanzszenen die Geschichte der Familie Speck von Sternburg dargestellt wurde. Damit sollte, so das Anliegen des Vereins, das Interesse der Öffentlichkeit verstärkt auf den Schloßpark und seine kulturhistorische Bedeutung gerichtet werden.

Diese Veranstaltung hatte bei Zuschauern und Mitwirkenden eine solche Resonanz, daß in den folgenden Jahren erneut Schloßparkfeste stattfanden, diese zu einer Tradition wurden. Schon 1996 fanden sich 400 Kulturfreunde ein, erlebten die Uraufführung der Musik- und Tanzperformance "Ohlympia", klassische Solotänze, die Chorgesänge "Space nine" und eine Dichterlesung mit Andreas Reimann. Mag das Dargebotene auch umstritten gewesen sein, dem Willen zur Gestaltung neuer Schloßparkfeste tat das keinen Schaden.

Ein Höhepunkt des 4. Schloßparkfestes am 3. Oktober 1998 war die Eröffnung der Auwaldstation, zu der als Gast Holger Tschense, Beigeordneter für Umwelt des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig erschien. Gleich wichtig war die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg und dem Bürgermeister von Lützschena-Stahmeln Herrn Bäsler, die eine öffentliche Zugänglichkeit des Parks unabhängig von möglichen Besitzänderungen an ihm sichern soll. Das Fest diente auch der Erinnerung daran, daß vor fünf Jahren ein Partnerschaftsvertrag zwischen den Gemeinden Lützschena und Hurlach in Bayern geschlossen wurde. Deshalb wurden der Bürgermeister Herr von Schnurbein und Ratsmitglieder aus Hurlach als Gäste begrüßt.

Im Jahre 2003 fand das nun schon 9. Schloßparkfest bereits am 31. August statt. Ab 11.00 Uhr war die Auwaldstation geöff, bot den Naturschutzverbänden BUND und NABU Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Zur gleichen Zeit traten die kleinen Künstler des Kindergartens "Lützschenaer Sternchen" auf, ehe dann um 12.00 Uhr eine Waldrallye für Kinder startete, die der BUND mit einem Wissenstest zur Natur verbindet. 14.00 Uhr fand ein Puppenspiel statt, zu dem die jüngsten Besucher unter das Schleppdach im Hof eingeladen waren. Nach der offiziellen Eröffnung um 15.00 Uhr traten dann das Jugend-Akkordeonorchester "Tremolo", die Tanzgruppe Schkeuditz, die Kulturgruppe der Grundschule Stahmeln und das Adi Horndt-Trio mit Elke Strelow auf. Im Rahmenprogramm ist der Holzbildhauer Holger Clausen bei der Arbeit zu beobachten, kann man sich eine Ausstellung mit Grafiken von Max Schwimmer anschauen, der ja nach dem 1. Weltkrieg kurze Zeit als Lehrer an der Schule in Lützschena tätig war.

Wie man sieht, hat sich das Schloßparkfest zu einer Tradition innerhalb der Ortschaft entwickelt, hat einen festen Platz Anfang September im Veranstaltungskalender. Es bleibt zu hoffen, daß alle Beteiligten auch in Zukunft so fruchtbringend zusammenwirken, die nötigen Gelder aus öffentlichen Kassen und von Sponsoren weiter reichlich fließen und damit dieses Fest alljährlich stattfinden kann.


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