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Der Autor aus der mit Lützschena und Stahmeln engstes verbundenen Familie hat ein beachtenswertes Buch für junge Leser geschrieben. Mehrfach hat er in den letzten Jahren im Schloss seiner Ahnen aus seinen Büchern gelesen. Vielen unserer Leser sind mit ihnen und ihrem Verfasser, Wilhelm von Sternburg, bestens vertraut.
Jetzt gibt es eine neue Arbeit des Autors. Sie richtet sich vornehmlich an die Jugend. Wilhelm von Sternburg erzählt darin `Die Geschichte der Deutschen. Auf 300 Seiten berichtet er anschaulich und vergnüglich nicht nur über wichtige Entwicklungen in der Politik, sondern auch in Wirtschaft und Gesellschaft, Literatur und Kunst, wobei der Stoff zwangsläufig sehr verdichtet dargestellt ist. Zur Auflockerung tragen auch Miniaturporträts bei, die den laufenden Erzähltext immer wieder unterbrechen. In den Blick gerückt werden nicht nur die bekannten Herrscher und Politiker, von Karl dem Großen bis Konrad Adenauer, sondern auch Wissenschaftler und Künstler und nicht zuletzt bedeutende Frauen von Hildegard von Bingen bis Rosa Luxemburg. Leider geriet die Geschichte der Bundesrepublik etwas zu kurz. Doch zu bedenken ist dabei das kühne Unterfangen Wilhelm von Sternburgs, sich der deutschen Geschichte als Ganzem in einem Buch zu widmen.
Die Sympathie des Autors gehört den Verfolgten, Unterdrückten, die sich später oft als Überlegene erwiesen. Und er schreibt die Geschichte immer mit dem Blick auf die Gegenwart, wobei er interessante Parallelen zu ziehen weiß. Indem sich der Autor nachdrücklich an die junge Lesergemeinde wendet, will er ihr verständlich machen, warum die Deutschen erst so spät zu einem Nationalstaat und noch später zur Demokratie gefunden haben. Mit Vorliebe setzt er sich dabei mit Legenden und Mythen auseinander, die in der Vergangenheit häufig zu Geschichtsentstellungen geführt haben. Wilhelm von Sternburg wendet sich entschieden gegen den Missbrauch der Historie im Dienste von Ideologien jeder Art. Lohnenswert und gewinnbringend ist es, sich in dieses empfehlenswerte Buch zu vertiefen.
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