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„Die Weihnachtstanne“ für den diesjährigen Weihnachtsmarkt kommt nicht wie gewohnt aus dem Erzgebirge, sondern aus Leipzig-Lützschena, verkündete stolz das für die Adventsstimmung auf dem Augustusplatz verantwortliche städtische Marktamt.
Die Spender des sinnvollen vorweihnachtlichen Geschenkes an die Stadt heißen Manfred und Gisela Schneider. Für das Ehepaar verbindet sich mit dem Baum die Erinnerung an einen der schönsten Tage in ihrem Leben. Der Vater des Bräutigams pflanzte die Blaufichte (so heißt der Baum botanisch richtig, und nur fälschlicherweise wird er als Tanne bezeichnet) 1963 am Tage der Hochzeit der beiden Schneiders vor dem Haus “Auf der Höhe“, in dem das Ehepaar noch heute wohnt.
Aus dem Bäumchen wurde ein prächtiger Baum. Er wuchs und wuchs mit der steigenden Anzahl der Ehejahre von Gisela und Manfred Schneider.
Im Jahre 2005 endlich, 42 Jahre waren inzwischen vergangen, war die Blaufichte mit ihren raumgreifenden Zweigen etwa achtzehn Meter in die Höhe geschossen. Ihre kräftigen Wurzeln wüteten im Umfeld auf der Suche nach Nahrung. Wenn auch mit Wehmut, musste sich das Ehepaar Schneider entschließen, den „Hochzeitsbaum“ fällen zu lassen.
Die zuständigen städtischen Behörden gaben dafür den Weg frei.
Doch die Schneiders meinten angesichts des wunderbaren Fichtenbaumes, es sei viel zu schade, ihn zu Brennholz zu zerkleinern. Und so kam ihnen der Gedanke, ihn für den diesjährigen Weihnachtsmarkt zu spenden, damit er zum Abschied noch einmal einen würdigen Platz bekommt und vielen Kindern und Erwachsenen Freude spenden kann.
Zum Glück sah es das Marktamt genauso.
Am 8. November wurde die 2 Tonnen schwere Blaufichte gefällt und mit Polizeischutz zum Augustusplatz transportiert, wo sie am 9. November nach dem Sonnenaufgang gegen 7 Uhr in der Früh vor der Oper ihren neuen Standort fand.
Da steht sie jetzt als strahlendes Zentrum des Weihnachtsmarktes, geschmückt mit Strohsternen und 3000 Lichtern.
Auf der Höhe aber, an der Stelle wo nur noch ein nackter Baumstumpf an die Blaufichte erinnert, wird Gisela Schneider eine Magnolie pflanzen, „weil die so schön blüht“, sagt sie.
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