Danach werden auch einige Straßen in dem Ortsteil Lützschena neu- bzw. umbenannt. Wegen des Neubaus einer Straße im Güterverkehrszentrums ist einem Teil der bisherigen Straße "Am Exer" ein neuer Namen zu geben.
Straßen in der Nähe des Flughafens sollen möglichst die Namen von Pionieren des Flugwesens gegeben, die auch einen engen Bezug zu Leipzig haben.
Der Bogen von der bisherigen Straße "Am Exer" zur "Hans-Grade-Straße" soll nun den Namen von Heinrich Oelerich tragen. Geboren wurde er am 5.2.1877 in Hamm in Westfalen. Nach der Schlosserlehre betätigte er sich im Motorenbau und war aktiver Motorsportler.
Am 21.10.1910 erhielt er in Berlin-Johannisthal das deutsche Pilotenzeugnis Nr. 37. Schauflüge zeigte er nun in England, Frankreich, Portugal und Südamerika, trat danach als Chefpilot in die Deutschen Flugzeugwerke (DFW) in Lindenthal ein.
Hier erflog er mehrere Rekorde, so am 5.7.1910 mit zwei Fluggästen einen Dauerflug über 2 h 41 min, am 8.7.1913 einen Dauerflug über 6 h 8 min und einen Höhenweltrekord über 8.000 m am 14.7.1914.
Während des 1. Weltkrieges war er in den DFW Werkpilot, Konstrukteur und Technischer Leiter, war beteiligt an der Konstruktion der DFW C V und beteiligte sich an den Arbeiten zur Entwicklung der R-Flugzeuge (Riesen-Flugzeuge).
Bei der Erprobung der viermotorigen R XV stürzte er 1918 ab und war fortan gelähmt.
Nach dem 1. Weltkrieg betrieb er eine Reparaturwerkstatt in Leipzig
. Dort wurde er auch im 2. Weltkrieg ausgebombt, weshalb er nach Freising in Oberbayern zog, wo er am 23.03.1953 starb.
Als "Hänicher Mühle" benannt wird auch der Teil der Straße, der zwischen der "Elsteraue" und der ehemaligen Mühle in Hänichen liegt, wo ein kleines Wohngebiet entstehen soll.
Damit alle dort später Wohnenden auch eine Adresse haben können, aber auch, um einen historischen Bezug zu dem hier seit dem 15. Jahrhundert befindlichen Standort einer Mühle und frühere Dorf Hänichen herzustellen wurde dieser Name gewählt. Schließlich soll der Teil der neuen Bundesstraße 6, der zwischen der Pittlerstraße und der Stadtgrenze größtenteils auf Lützschenaer Flur verläuft, den Namen "Neue Hallesche Straße" erhalten.
Das entspricht einer Forderung der Verwaltung, wonach auch diese Straße aus Gründen der Orientierung einen Namen erhalten soll. Diese Straßennamen erhielten mit der Beschlußfassung Bestandskraft und werden ein halbes Jahr später verbindlich.