Auenkurier
März 2006

 

 

 Besuch im Wasserkraftwerk Lützschena  

Am Sonnabend, den 28. Januar bot die Auewaldstation zusammen mit dem Freundeskreis eine Führung unter Herrn Seifert in das Wasserkraftwerk an. Es kamen etwa 30 Interessenten zur Besichtigung der Fortschritte bei der Sanierung des Kraftwerkes, das schon 1904 in Betrieb ging und bis etwa 1964 Strom produzierte. Herr Bauer, der Pächter des Kraftwerkes, erläuterte seine bisherige Arbeit. Der Besitzer, Herr Dr. Morawietz hörte ebenfalls zu. Voraussetzung für ein wirtschaftliches Betreiben ist das Gesetz, das Netzbetreibern die Abnahme erneuerbarer Energie zu festen Preisen vorschreibt. Wegen der hohen Investitionen in das lange vernachlässigte Gebäude und die verschlissene Technik (siehe Bild 1) rechnet der Pächter mit einer Rendite erst in 15 bis 20 Jahren. Die Elster führt wegen des Baus der neuen Luppe in den 30-er Jahren auch weniger Wasser, deshalb sind nur zwei der drei Turbinen wieder betriebsfähig hergestellt. Im Moment erlaubt die vereiste Elster (Bild 2) nur eine Produktion von 5 kW, maximal sind 35 plus 45 kW mit den zwei Turbinen zu erzeugen. Die langsam (35 Umdrehungen je Minute) laufenden Turbinen müssen zur Stromerzeugung mit den Generatoren über Getriebe verbunden werden. Früher verbanden riesige Kegelgetriebe, eine gemeinsame Welle und ein Riemen den Generator im Nebenraum mit den Turbinen (siehe Bild 3). Heute sind ein doppelter Riementrieb und an der anderen Turbine ein Zahnradgetriebe mit Riementrieb im Einsatz (Bild 4). Die Kopplung mit dem Netz reguliert die Drehzahl der Asynchrongeneratoren und hält damit die Turbinendrehzahl konstant, allerdings kann deshalb nur Strom erzeugt werden, wenn das Netz in Betrieb ist. Als Rahmenprogramm für die Besichtigung führte Herr Seifert die mit Glühwein und Fettbemmchen gestärkten Unermüdlichen noch in den Schloßpark. Es sollten die verborgenen Wasserzuläufe zu den Parkgewässern und der Dreiherrenstein gezeigt werden. Die Einnahmen aus der Veranstaltung kommen über den Freundeskreis dem Park zugute. Der Parkbesitzer Freiherr Speck von Sternburg war über die rege Teilnahme sehr erfreut.
R. Pietag

Foto: R.Pietag Ansicht des Lützschenaer Wasserkraftwerkes, das bereits schon 1904 den ersten Strom erzeugte, in diesem Winter mit vereister Elster. Oben links der Pächter.
  


zurück | Auenkurier Hauptseite | Seitenanfang

© 2006Lützschena-Stahmeln