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Text und Foto: Horst Pawlitzky
Stand 2013
Nun wenden Sie sich bitte nach rechts und gehen Sie den Weg am Hinterwasser entlang. Zuerst kommen Sie an gewaltigen Eichen vorbei. Einige von ihnen sollen, so sagt man, auf Geheiss von Maximilian Speck gesetzt worden sein, nämlich dann, wenn ein männlicher Nachkomme in der Familie geboren wurde. Wenige Meter sind es nun bis zu dem Teich, in den eine kleine Halbinsel ragt, auf welcher der Dianatempel steht. Auf sechs dorischen Säulen ruht ein Kranz mit einem halbkugelförmigen Dach. Einst befand sich darunter eine Statue der Diana, römische Göttin der Jagd und Herrin der Tiere. Gegenüber am anderen Ufer des Teiches sind noch zwei Sockel zu sehen, auf deren einem sich die Statue der Flora befand, Göttin der Blumen und des Frühlings. Leider sind die Statuen verschwunden, und das gleiche Schicksal hätte fast den Dianatempel ereilt, war er doch in den letzten Jahren durch den Zahn der Zeit und unter tätiger Mitwirkung von Vandalenhänden zu einer unansehnlichen Ruine verkommen. Glücklicherweise gelang es mit Unterstützung des Amtes für ländliche Neuordnung die Fördermittel zu erhalten, welche eine Restaurierung des Tempels ermöglichten. Der Restaurations- und Bildhauerfirma Markus Gläser aus Leipzig-Gohlis konnte der entsprechende Auftrag erteilt werden. Nach der Stabilisierung der Fundamente, der Ausbesserung der Säulen mit ihren Basen und Kapitellen, dem Aufsetzen der völlig neuen metallgedeckten Kuppel (ca. 5 m Durchmesser) und den abschliessenden Malerarbeiten, sowie unter strikter Einhaltung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte konnte dieses Kleinod im Herbst 1999 in strahlendem Weisse seine Wiedergeburt erleben. Der Park hat damit einen wü¼rdigen Eingang erhalten und es verstärkt sich die Hoffnung, dass aus der öffentlichen Hand und von Sponsoren auch künftig die Mittel fliessen werden, welche nötig sind, um die anderen Teile des Parks und seine Gestaltungselemente in alter Schönheit wieder entstehen zu lassen. Heute ist der Dianatempel nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein Symbol für unseren schönen Schlosspark, so dass man ihn in vereinfachter Form z.B. auf dem Logo des Fördervereins Auwaldstation und Schlosspark e.V. oder im Jahre 2003 für die 725-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung von Lützschena wieder findet.
Um den Teich führt ein Weg, an dessen südlichem Abschnitt zwei Sockel stehen, die früher Statuen trugen. Auf den östlichen steht inzwischen wieder die Flora Letztere ist zwischenzeitlich von Bubenhänden umgestossen und in das Wasser geworfen wurden. Im übrigen zeigt das Foto auf dieser Seite, dass eine erneute Säuberung des Gewssers wieder dringend notwendig ist.
Foto: Mathias Bayer
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