Ein Gang zum Schlosspark in Lützschena (17 von 22)

Text und Fotos: Horst Pawlitzky
Stand 2013

zur letzten Station nächste Station

Von der steinernen Truhe ist es nur ein kurzes Stück und Sie sind an einer Weggabelung. Nach rechts führt der Weg zum östlichen Parkausgang und weiter in Richtung Stahmeln. Gehen Sie ihn wenige Schritte entlang, dann erblicken Sie links eine kleine Insel mit der Waldkapelle, vielfach auch als Marienkapelle bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass Maximilian Speck in der von ihm in Versform 1826 erschienenen „Beschreibung des Parks zu Lützschena schrieb:

Jetzt an den Bäumen mit den Schaukelseilen
Und an der ästgen Ruhebank vorbei,
Belieben zur Kapelle Sie zu eilen -
Denn die Ergründung ist gewiß noch neu!

Da throhnt Maria mit dem Christuskinde,
nur matt beleuchtet von dem Tageslicht:
Und dass das Betstündlein es laut verkünde,
Fehlt in der Höhe auch das Glöcklein nicht.

Noch von den Banden der Magie gehalten,
Bemerken Sie wohl hier die Nische nicht?
Zur Hochgelobten himmlische Gestalten
Erheben demutsvoll das Angesicht.


 

Errichtet 1826 wurde sie 1910 umgebaut. In den Jahren nach 1945 war die Waldkapelle dem Verfall preisgegeben und wurde immer mehr zu einer Ruine. Dank der Bemühungen des Fördervereins Auwaldstation und Schlosspark e.V. und des handwerklichen Geschicks von Unternehmen aus der näheren Umgebung von Lützschena, die mit vielen unentgeltlichen Leistungen zum Gelingen beitrugen, ist es geglückt, dieses Bauwerk zu rekonstruieren und am 8. Dezember 2006 als in seiner äußeren Hülle wieder hergestellt der Öffentlichkeit vorzustellen. Gegenwärtig ist es aber nötig, das seither stark gewachsene Gestrüpp in der Umgebung des Bauwerks so weit zurück zu schneiden, dass ein unverstellter Blick auf die Waldkapelle wieder möglich ist. Am Ende bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht wieder zum Opfer von Vandalismus wird.


zurück | Karte | weiter


© 1999-2013 Lützschena-Stahmeln