Ein Gang zum Schlosspark in Lützschena (6 von 22)

Text und Fotos: Horst Pawlitzky
Stand 2013

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An einer exponierten Stelle, nämlich am südlichen Ende der Straße An der Schäferei, dort wo der Schloßweg und der Bauernsteg abzweigen, befindet sich das Kriegerdenkmal unseres Ortsteiles. Es erinnert an die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914-1918. Der Zeitpunkt seiner Aufstellung sowie die an seiner Gestaltung und Ausführung Beteiligten und auch der Auftraggeber sind uns unbekannt. Die steinerne Platte des Denkmals trägt die Namen von 75 Männern, die entweder gefallen sind, vermisst wurden oder nach Kriegsende den erlittenen Verletzungen bzw. Krankheiten erlagen. Vielen von ihnen war es nicht vergönnt, ihr Grab im Heimatort zu finden. Da sie getrennt nach den ehemals politisch selbständigen Gemeinden aufgeführt sind, lässt sich vermuten, dass das Denkmal vor 1929 entstand, also bevor die drei Orte sich zu Lützschena zusammenschlossen. Auf Initiative des Heimatvereins Lützschena-Stahmeln e.V. wurde im März 2001 mit seiner Restaurierung begonnen, so dass es am 7. Juni 2001 in neuem Gewand der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte.


Folgende Namen sind zu lesen:

Lützschena

Freiherr Speck von Sternburg
Hans-Joachim
10.8.14 Pabst, Otto 26.9.15 Crell, Artur 4.9.16
Erzinger, Otto 2.9.14 Pabst, Karl 18.9.17 Rackwitz, Emil 4.6.17
Wolff, Paul 18.5.15 Pabst, Emil 13.4.18 Vogt, Ernst 5.8.17
Gottschall, Hermann 21.8.15 Hartisch, Eugen 15.10.15 Eisenhardt, Arthur 9.3.18
Kühne, Paul 25.9.15 Schmidt, Wilhelm verm. 20.11.15 Hildebrandt, Albert 9.4.18
Eichler, Otto 25.9.15 Hartig, Oskar 6.1.16 Voigtmann, Max 18.4.18
Sack, Karl 25.9.15 Wilhelm, Max 22.1.16 Bäßler, Arthur 18.7.18
Ziegler, Richard 6.10.15 Mocker, Otto 16.4.16 Franke, Gustav 4.9.18
Dr. Wlokka, Alfred 30.7.16 Brückner, Paul 13.12.18

Quasnitz

Gabriel, Johannes 13.9.14 Nebrig, Paul 15.6.15 Stolle, Karl 10.11.16
Range, Albert 20.9.14 Haßler, Martin 7.7.15 Wilsdorf, Bernhard 21.7.17
Range, Walter 29.5.18 Zätzsch, Alwin 6.11.15 Röder, Friedrich 20.11.17
Raabe, Franz 23.10.14 Naumann, Arthur 23.9.15 Röder, Johannes 18.7.18
Raabe, Gotthard 2.11.14 Naumann, Alfred 17.5.17 Liebeskind, Richard 1.6.18
Dietz, Richard 8.11.14 Faulmann, Emil 31.7.16 Rau, Kurt 26.10.18
Kaiser, Richard 16.12.14 Hempel, Adolf 20.10.16

Hänichen

Krause, Walter

21.8.14

Schau, Karl

31.1.15

Rühl, Arthur

6.11.16

Beuchel, Friedrich

18.9.14

Hietscholt, Fritz

17.5.15

Stäudtner, Alfred

7.12.16

Vetter, Oskar

14.9.14

Fritzsche, Emil

24.5.15

Zannotti, Otto

27.2.17

Vetter, Paul

8.10.18

Kuka, Ernst

15.6.15

Franke, Kurt

18.4.17

Peter, Adolf

19.9.14

Kuka, Paul

16.8.17

Veith, Paul

5.3.18

Brückner, Karl verm.

25.9.14

Reinhardt, Emil

4.8.15

Gärtner, Franz

5.8.18

Bresler, Alfred

28.10.14

Pfeil, Otto

12.9.15

Genthe, Emil

8.8.18

Dr. Roßberger, Artur

11.11.14

Lüttich, Otto

24.5.16

Naundorf, Karl

14.10.18

Roßberger, Walter

17.4.18

Bau, Robert

17.8.16

Wüste, Erich verm.

12.10.18

Wagner, Otto

13.11.14

Frenzel, Paul

15.9.16

Über ein solches Denkmal kann nun jeder denken, wie er möchte. Allerdings gibt es immer wieder Anlass, darüber nachzudenken, dass 75 sicher noch junge Männer der Gemeinde für eine fragwürdige Ehre und Interessen, die bestimmt nicht die ihren waren, Qualen erleiden mussten und am Ende mit ihrem Leben bezahlten. Zu ihrem eigenen Leid kam das der Eltern, Frauen, Kinder, Bräute oder Freunde hinzu. Das Denkmal ist deshalb auch Mahnung, dass es sich nicht wiederholen darf, dass blühende junge Menschen sinnlos in den Tod getrieben werden. Es ist leider so, dass eine solche Mahnung in der Vergangenheit nicht empfunden wurde und vielfach unter Missbrauch der Gefallenen in einem regelrechten Heldenrummel psychologisch der Weg in den nächsten Krieg geebnet wurde. Heute sind wir nicht in der Lage, die sicher noch größere Zahl der Opfer des 2. Weltkrieges aus unserem Ort zu erfassen, geschweige denn ihnen ein würdiges äußeres Zeichen des Gedenkens zu geben. Im Zuge der Erforschung dieses Teils der Geschichte von Lützschena-Stahmeln hatte der Heimatverein auch Interesse daran, etwas über den Lebensweg der oben Genannten zu erfahren. Man wandte sich also an diejenigen, welche über diese Personen etwas berichten konnten, im Familienbesitz Fotos oder andere Dokumente von den Gefallenen haben. Sie wurden gebeten, sich an den Heimatverein zu wenden und ihm eventuell vorhandenes Material leihweise zur Auswertung zu überlassen. Leider blieb dieser Aufruf bisher ohne Ergebnis.

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